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Donnerstag, 29. September 2005


Jörg Eickelpasch: Im Deutschen Orden


Lobbericher legt in Weyarn sein Obligationsversprechen ab

Weyarn/Nettetal. Während eines feierlichen Gottesdienstes hat der Lobbericher Jörg Eickelpasch (34) am vergangenen Sonntag vor dem Prior der deutschen Brüderprovinz des Deutschen Ordens, Pater Norbert Thüx OT, im bayerischen Weyarn sein Oblationsversprechen abgelegt. Damit bindet er sich an den Deutschen Orden und wird künftig im Rahmen seiner Ausbildung zum Priester in einer Darmstädter Pfarrgemeinde seelsorgliche Aufgaben wahrnehmen.

Prior Norbert Thüx stellte in seiner Predigt das Kreuz in den Mittelpunkt das immer wieder mit negativen Bildern wie Tod und Leid belegt sei. Schlussendlich aber sei dieses Kreuz ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht, weil es für die Christen als Symbol für Tod und Auferstehung Jesu Christi stehe. So sei auch das Kreuz des Deutschen Ordens zu verstehen, das Frater Jörg Eickelpasch nach seiner Bereitschaftserklärung umgehängt bekam und das auch seinen Ordensmantel ziert.

In der vollbesetzten Weyarner Pfarrkirche St. Peter und Paul verfolgten neben der Familie Eickelpaschs auch eine kleine Abordnung Lobbericher Freunde sowie zahlreiche Weggefährten aus seinen unterschiedlichen Lebensund Ausbildungsabschnitten die Feier.

Geprägt von seiner Zeit als Messdiener an der Lobbericher Pfarrkirche St. Sebastian absolvierte Jörg Eickelpasch nach einer kaufmännischen Ausbildung von 1994 - 1999 in Paderbom ein Studium der Religionspädagogik und der Sozialarbeit bevor er nach Tätigkeiten in einem Sterbehospiz und weiteren Studien in Rom 2002 als Kandidat zum Deutschen Orden kam. 2003 erfolgten die Einkleidung und die Aufnahme als Oblationskandidat, bevor Jörg Eickelpasch nun mit dem Oblationsversprechen eine endgültige Bindung an den Deutschen Orden einging. Derzeit studiert Eickelpasch an der Theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar.

Im Laufe des kommenden Jahres wird Frater Jörg (so sein Ordensname) ebenfalls in Weyam zunächst zum Diakon, dann auch zum Priester geweiht. Für ihn war die Ablegung des Oblationsverprechens der bedeutendste Schritt auf dem Weg zum Priesterberuf. Die Gemeinschaft, die er im Deutschen Orden erlebt, sei ihm bei diesem Beruf wichtig, wie Frater Jörg betont: "Es kommt nur darauf an, gemeinsam mit Menschen für Menschen zu wirken. Im Deutschen Orden erfahre ich einerseits eine belebende Vielfalt, aber auch den Rückhalt, der mir für diesen Dienst lebensnotwendig erscheint."

Der Deutsche Orden blickt auf eine über 800jährige Geschichte zurück. Im Jahr 1190, während des dritten Kreuzzuges, vor der Hafenstadt Akko im heiligen Land zunächst als Hospitalbruderschaft gegründet, wurde er bereits 1198 in einen geistlichen Ritt.erorden umgewandelt und bestand als solcher über 700 Jahre, bis er 1929 seine heutige Gestalt erhielt. Er ist ein klerikales Ordensinstitut päpstlichen Rechts, dem die Kongregation der Deutschordensschwestern ein- und das Familiareninstitut angegliedert ist.

Gab in Weyarn in Bayern vor dem Prior der deutschen Brüderprovinz des Deutschen Orde sein Obligationsversprechen ab: Jörg Eickelpasch.

In Deutschland - nach der Säkularisation existierte der Orden hier nicht mehr - ist er seit 1945 wieder tätig. Es waren Ordenspriester aus dem Sudetenland, die mit den Vertriebenen nach Deutschland zogen, um sie seelsorglich zu betreuen.

Die deutsche Brüderprovinz des "Ordens der Brüder vom Deutschen Haus St. Marien in Jerusalem", wie der Deutschen Orden vollständig heißt, zählt heute 30 Brüder und ist im Altersdurchschnitt die jüngste Ordensgemeinschaft Deutschlands. Die Brüder sind vorwiegend in der Pfarrseelsorge hessischer und bayerischer Gemeinden tätig. Daneben betreut die Provinz den Wallfahrtsort Maria-Birnbaum (Bayern) und ist bundesweit Träger zahlreicher sozial-caritativer Einrichtungen im Bereich der Alte Behinderten, Sucht- und Jugendhilfe, die organisatorisch unter der Bezeichnung DeutschOrdensWerke geführt werden.


Vera Peters und Gregor Oploh


Gute Erinnerung an Madrid

Stadt Nettetal empfing Kanupolo-Europameisterin

Kanupolo/Nettetal (ib). Europameister hat die Stadt Nettetal nicht allzu viele aufzuweisen, mit Vera Peters und Gregor Oploh können nun zwei erfolgreiche Teilm nehmer bei einer Europameisterschaft die Geschichte der Stadt Nettetal aufpolieren.

Die eine heißt Vera Peters, ist siebzehn Jahre jung und mit der Deutschen DamenNationalmannschaft U 21 gerade als frisch gebackene Europameisterin aus Madrid heimgekehrt. Der andere ist Gregor Oploh und ist mit seinen 21 Lenzen Sechster bei der U21 Europameisterschaft in Madrid geworden. Die Sportart: Kanupolo.

Gemeinsam mit Klaus Scheffler, dem Mitbegründer der Kanupolo-Abteilung vom WSV De Witt See und heutigern Kanupolo-Wart sowie Hermenfried Pauw, Ehrenvorsitzender des WSV, nahmen sie die Glückwünsche der Stadt Nettetal in Empfang.

Die Leistungen der beiden Kanusportler kommt nicht von ungefähr. Die Lobbericherin Vera Peters kam im Alter von sieben Jahren zum Kanupolo und spielt heute für die Damenmannschaft der KG Wanderfalke Essen, trainiert dort einmal pro Woche und ist ansonsten Mitglied beim WSV, wo sie mit den Männeran tranuert. Bereits in den Jahren 2001/2002 war sie mit der Schüler-Kanupolomannschaft des WSV Deutsche Vizemeisterin, in diesem Jahr wurde sie in Berlin Deutsche Meisterin.

Gregor Oploh ist gelernter Schreiner-Geselle und wohnt in Herongen. Er kam über die Schülersportgemeinschaft an der GGS Kaldenkirchen vor dreizehn Jahren zum Kanupolo. Der 21-Jährige wurde bereits vor sechs Jahren mit dem WSV am De Witt See Deutscher Jugendnationalmeister.

Nach Madrid reisten die beiden erfolgreichen Sportler mit ihren Müttern, "die wesentlichen Anteil an den Erfolgen haben. Ohne die Mütter liefe die ganze Organisation nicht", so Ermenfried Pauw, der das erfolgreiche Duo natürlich auch nach Madrid begleitete.

Der finanzielle Aufwand der Sportler ist enorm. Flug und Hotelunterkunft mussten die beiden aus eigener Tasche zahlen. "Doch es hat sich gelohnt", freuen sich beiden. Die Medaillen, die sie aus Madrid mit nach Hause brachten, entschädigen sie dafür

Gregor,Oploh und Vera, Peters kehrten erfolgreich von den Europameisterschaften im Kanupolo aus Madrid zurück. Vera Peters konnte sich dabei sogar über den Titel freuen. Die Stadt Nettetal sprach am Dienstagabend ihre Glückwünsche aus. Foto: Josef Rütten


Laufen für den toten Freund


Der Lobbericher Wolfgang Tretbar löste beim Berlin-Marathon Versprechen ein

Lief den Berlin-Marathon für seinen verstorbenen Freund: Der Lobbericher Wolfgang Tretbar. Foto: Inge von den Bruck

Nettetal/Berlin (ib). Marathon ist für den 49-jährigen Wolfgang Tretbar aus Lobberich schon immer etwas ganz Besonderes gewesen. Für den Ex-Handballer, der vor fünf Jahren seine aktive Handballer-Laufbahn beendet hatte, hatte der Marathon-Lauf immer eine besondere Anziehungskraft.

"Doch berufsbedingt kam ich nie dazu, auf den Marathon hin zu trainieren", so der Betriebsratsvorsitzende der Nettetaler Pierburg GmbH. Sein Beruf brachte ihn auch mit seinem im letzen Jahr verstorbenen Freund, Norbert Kohn, der in Berlin ebenfalls als Betriebsratsvorsitzender tätig war, zusammen. "Norbert war ein ehemaliger Gewichtheber, in den Trümmern Berlins aufgewachsen, und träumte ebenfalls davon, einmal im Leben den Berlm-Marathon zu laufen", so Wolfgang Tretbar melancholisch.

Aus gelegentlichen beruflichen Treffen in Berlin wuchs in den Jahren eine tiefe Freundschaft, die weit über das Berufliche hinaus ging. "Irgendwann schied Norbert aus dem Berufsleben aus", so Wolfgang Tretbar, "er ging nicht in Rente, er schloss einfach seine Türe und starb, nachdem man beim ihm Knochenkrebs mit Metastasenbildung diagnostiziert hatte!'

Für den Lobbericher brach eine Welt zusammen. Sein langjähriger Freund, beruflich wie privat, starb 57-järig. Seinen letzten Wunsch, einmal in seiner Stadt Berlin den Marathon zu laufen, konnte er sich nicht mehr erfüllen.

Für Wolfgang Tretbar stand sofort fest dass er ihm seinen letzten Wunsch erfüllen musste. Spontan meldete er sich zum Berlin-Marathon, einem der fünftgrößten Marathon Läufe der Welt an. Mit am Start, Trefbars künftige Ehefrau Birgit Janke. "Ich wollte den Marathon in Berlin Norbert widmen", so Wolfgang Tretbar.

Hand in Hand

Erst in den letzten drei Wochen vor dem Marathon Lauf begann der Lobbericher mit dem Training, begann zu joggen, in Gedanken stets bei seinem verstorbenem Freund. Gemeinsam nüt 40.000 anderen Menschen waren Wolfgang Tretbar und Birgit Janke, die den Lauf für ihren verstorbenen Vater lief, am Reichtagsgelände in Berlin.

Und sie liefen und liefen, nahmen sich an den Händen und motivierten sich gegenseitig. Bei Kilometerstand 25 schied Birgit Janke aus dem Rennen aus, stolz auf die geleisteten Kilometer Wolfgang Tretbar lief weiter bis ins Ziel.

Fünf Stunden und 52 Minuten seine Wertung. Eine Zeit, in der er intensiv bei seinem toten Freund war, eine Zeit die er Norbert Kohn widmete.


Der Tod gehort zum Leben


Lobbericher Friedhofstage lockten zahlreiche Interessierte

Nettetal (ib). Der Tod eines geliebten Menschen und die Zeit der Trauer ist häufig eine 1 Zeit innerer Unruhe und Angst für die Hinterbliebenden. Wie begegne ich den trauernden Hinterbliebenden? "Wir müssen den Mut haben, auf die Hinterbliebenen zu zu gehen", so Pastor Georg Kerkhoff am Tag des Friedhofes" und mahnte, sich die Zeit zu nehmen, die Gedanken der Hinterbliebenen zu teilen und "nicht einfach die Straßenseite zu wechseln, wenn man Hinterbliebenen begegnet".

Mit verschiedenen Vorträgen, wie Sterbe- und Hospizbegleitung aber auch jestament, Erbrecht und Patientenverfügung" fanden Vorträge statt, die viele interessierte Besucher auf den Lobbericher Friedhof anzog.

Gleichzeitig fanden an beiden Tagen Beratungen und Ausstellungen rund um Trauerarbeit und Beerdigungen statt. Es bedurfte schon einer Hemmschwelle, die in der Lobbericher Friedhofshalle ausgestellten Särge und Urnen anzusehen, doch "der Tod gehört zum Leben dazC, nannte es die ältere Dame, die zum Friedhofstag gekommen war. Bestatter, Steinmetze, Gärtner, Gaststättenbetreiber und die Stadt Nettetal informierten an zwei Tagen'rund um das sensible Thema, so zeigte das Garten- und Friedhofsamt der Stadt einen historischen und den aktuellen Friedhofsplan des Lobbericher Friedhofes.

Robert Nellessen, Robert Hellmann, Wilfried Das, Ewald Meier, Hans-Willt Spütz (von links) und sitzend Manfred Mangold halfen, dass die Friedhofstage in Lobberich zu einem informellen Bereicherung wurden. Foto: Inge von den Bruck

Schöne Stilelemente aus Holz und Stein zur Grabgestaltung hatten die Friedhofsgärtner entworfen und Steinmetz Manfred Mangold lud ein, mit Hilfe von Hammer und Meissel die christlichen Symbole wieder in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. "Es war eine spontane Idee, ein Forum für Kinder zu schaffen. Die von den Kindern gefertigten Schieferplatten mit den christlichen Syrnbolen könnte man als Relief in die Friedhofsmauer einlassen", so der Steinmetz.

Zum "Highlight" der Friedhofstage wurden die Geschichten von und um den Lobbericher Friedhof, die Ewald Meier vom Grünflächenamt der Stadt vortrug und sich dabei als "geschichtlicher Führer" entpuppte. In vier Führungen nahmen mehr als 100 interessierte~ Bürgerinnen und Bürger aus ganz Nettetal teil.

Ewald Meier wusste in Sachen Wissen zu bestechen und hatte sich in seiner Freizeit eingehend mit dem geschichtlichen Hintergrund des Lobbericher Friedhofes befasst. Näheres dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe der GRENZLAND NACHRICHTEN.


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